Heft 4/2022: Fenster zur Welt - Kommunikation mit beeinträchtigten Sinnen
Editorial
Liebe Leser*innen,
hören, schmecken, riechen, tasten, sehen. Sinneswahrnehmungen machen das Leben reich, spannend, interessant. Die Vielfalt der Sinne ermöglicht uns ganz unterschiedliche Eindrücke der Welt.
Was erleben Menschen mit Sinnesbeeinträchtigungen? Wie fühlt sich das an, wenn hören oder sehen nicht (mehr) so richtig funktionieren? In Erfahrungsberichten lesen Sie in dieser Orientierung, wie Sinne(sbeeinträchtigungen) das eigene Selbstverständnis und eine „kulturelle“ Identität prägen.
Sie lesen auch: Was ist möglich!
Wir sind gefordert, wenn es darum geht, basale Ausdrucksmöglichkeiten von Menschen mit schwer(st)en Beeinträchtigungen zu entschlüsseln oder entsprechende Angebote der Annäherung zu bieten.
Beim Lesen dieser Orientierung wird Ihnen auffallen, dass in vielen Texten ein enger Bezug zwischen Sinnen und menschlichem Miteinander und Kommunikation besteht. Wie kann Kommunikation mit beeinträchtigten Sinnen gelingen?
Sinne sind immer auch Fenster zur Welt!
In diesem Sinne grüßt herzlich aus der Redaktion
Martin Herrlich
Editorial und Inhaltsverzeichnis (PDF-Datei, 66 kb)
Autor*innen dieser Ausgabe
Armbrust, Ramona, Sozialmanagerin, Fachberaterin „Sehen" am Kompetenzzentrum Selbstbestimmt Leben für Menschen mit Sinnesbehinderung, www.ksl-msi-nrw.de
Benetz, Niclas, arbeitetet als Gartenbaufachwerker, ist begeisterter Sportler in verschiedenen Bereichen (Kraftsport im geschützten Bereich, Fahrrad fahren durch Hometrainer mit Zwift-App, Stand-up-Paddeln im Sitzen, Schwimmen, Bouldern, Wandern) und nutzt bei den sportlichen Aktivitäten eine Taubblindenassistenz, Durbach
Benetz, Pia, Mutter, Taubblindenassistentin, pädagogische Fachkraft im Bereich Integration von Menschen mit Behinderung auf dem ersten Arbeitsmarkt, Durbach
Bruder, Dr. Andreas, Chemiker, Vorsitzender des Blinden- und Sehbehindertenvereins in Bielefeld und Vorsitzender des Beirats für Behindertenfragen der Stadt Bielefeld.
Can, Mesut, Sozialarbeiter, Kompetenzzentrum Selbstbestimmt Leben (KSL) Detmold & Café 3b Bielefeld.
Dettmann, Nicole, Frühförderpädagogin, Erlenbusch, Martha Stiftung, Hamburg, https://www.martha-stiftung.de/stiftung/index.php
Fröhlich, Andreas, befasste sich schon im Studium mit Fragen schwerster Behinderung. Er arbeitete dann 16 Jahre mit sehr schwer und mehrfachbehinderten Kindern, die erstmals in einer (Sonder-) Schule aufgenommen worden waren. Nach seiner Promotion wechselte er in Forschung und Lehre (Mainz/Heidelberg/Landau), wo er bis zu seinem Ausscheiden seine Arbeit schwerpunktmäßig weiter diesem Personenkreis widmete.
Keinz, Antonia, BeB e.V., Referentin für Strategische Zukunftsprojekte/Veranstaltungen/ Fördermittel, www.beb-ev.de
Mußotter, Lara, Die Zieglerschen, Referentin Geschäftsführung Behindertenhilfe, www.zieglersche.de/behindertenhilfe.html
Napitupulu, Jenny, Ergotherapeutin, Erlenbusch, Martha Stiftung, Hamburg, https://www.martha-stiftung.de/stiftung/index.php
Riegel, Karoline, Volljuristin, zuständig für den Fachbereich Recht im Kompetenzzentrum Selbstbestimmt Leben für Menschen mit Sinnesbehinderung NRW (KSL-MSi-NRW), Essen, www.ksl-msi-nrw.de
Schröder-Möring, Barbara , seit 2017 Gemeindepfarrerin der Ev. Kirchengemeinde bei der Stiftung Tannenhof in Remscheid (Klinik und Integration-Wohnverbund der Psychiatrie), Remscheid, www.stiftung-tannenhof.de Vorher 20 Jahre Gemeindepfarrerin der Ev. Kirchengemeinde Hephata/Benninghof in Mettmann (Stiftung für Menschen mit Behinderung) und viereinhalb Jahre Gemeindepfarrerin der Ev.ref. Kirchengemeinde Schöller in Wuppertal
Shen, Qirui Lukas, Absolvent der Samuel-Heinicke-Realschule, München
Teuerle, Silke, Teamleiterin Wohnangebote Radeberg, Epilepsiezentrum Kleinwachau, www.kleinwachau.de
Thiel-Rohwetter, Detlef, M.A. Klinischer Linguist und Kommunikationspädagoge für Unterstützte Kommunikation, tätig im sprachtherapeutischen Dienst in Bethel.regional, Bielefeld
Trobisch, Achim, Leiter Geschäftsbereich Menschen mit Behinderung – Wohnen, Stiftung Diakonie St. Martin, Rothenburg OL, www.diakonie-st-martin.de
Wegerhoff, Melanie, Fachberaterin „taubblind" im Kompetenzzentrum Selbstbestimmt Leben für Menschen mit Sinnesbehinderung NRW (KSL-MSi-NRW), Essen, www.ksl-msi-nrw.de
Winter, Alexander, Heilerziehungspfleger, Samariterstiftung Behindertenhilfe Ostalb, Neresheim
Autor*innenverzeichnis und Impressum (PDF-Datei, 66 kb)
Leseproben
Sinn-Suche
Überlegungen zur Sinneswahrnehmung von Menschen mit schwersten und mehrfachen Beeinträchtigungen
Andreas Fröhlich
Was erleben wir als sinn-voll, was als sinn-los? Was kennzeichnet Froh-Sinn, Gemein-Sinn und Eigen-Sinn? Was macht eine sinnige Pädagogik aus? Andreas Fröhlich versucht sich einzufühlen in die Sinneswahrnehmungen von Menschen mit komplexer Beeinträchtigung. Die Sinn-Suche macht für ihn klar: Alle Menschen sind Teil der Menschheit und haben das uneingeschränkte Recht auf Partizipation.
Sinn-Suche (PDF-Datei, 190 kb)
Zwischen Aufgeben und neuen Perspektiven
Alexander Winter
Alexander Winter hat lange als Heilerziehungspfleger gearbeitet. Nach der OP seines Gehirntumors wacht er erblindet, geruchs- und geschmacklos auf! Sein Leben muss er neu denken.