Heft 1/2024: Was tun! Teilhabe-Qualität in fordernden Zeiten
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
ich bin der Neue und darf mich mit dieser Ausgabe ins gemachte Nest setzen. Als ich zum Jahresanfang die Redaktionsleitung der Orientierung übernahm, hatte Martin Herrlich diese Ausgabe schon fertiggestellt. Es war seine letzte Amtshandlung nach mehr als zwei Jahrzehnten in Verantwortung für diese Zeitschrift. Was gibt es da für mich zu tun? Natürlich, Danke sagen! Wir sagen Martin Herrlich DANKE für seinen Ideenreichtum, für seine fachliche Leidenschaft, für die Liebe zur Sprache, für die kreative Heftgestaltung und für die Begleitung der Autor*innen. Und last, not least danken wir ihm für seinen herrlichen Humor, mit dem er den Redaktionskreis geleitet und so die Arbeit leicht gemacht hat.
Und Humor ist ja bekanntlich, wenn man trotzdem lacht. So könnte man auch diese Ausgabe der Orientierung überschreiben. Angesichts des Arbeits- und Fachkräftemangels braucht es den trotzigen Humor der Expert*innen in eigener Sache, der Assistent*innen und Führungskräfte in der Eingliederungshilfe, um die Qualität der Teilhabeleistungen zu sichern und weiterzuentwickeln. Denn Humor schafft Abstand und setzt Kreativität frei. Und Kreativität ist gefragt, damit neue Organisationsformen für Arbeit entstehen, andere Verständnisse von Fachlichkeit entwickelt und Talente entdeckt werden. Häufig sind Talente verbuddelt oder werden vom Hilfesystem beharrlich draußen gehalten. Dann braucht es Systemsprenger wie die „Teilhabelots*innen“ in Hamburg. Sie verstehen sich als Coach und kennen das Gewässer des Sozialraums ebenso gut wie die Untiefen des Teilhaberechts und den Willen der Auftrageber*in. So kann eine neue Teilhabe-Qualität entstehen.
Humor verschafft aber auch Luft, um politisch für eine andere Qualität und Quantität von Teilhabeleistungen einzutreten. Personenzentrierung und Sozialraumorientierung brauchen längst keine politischen Sonntagsreden mehr, sondern eine solide Finanzierung. Politische Lobbyarbeit tut not. Am besten im Schulterschluss von Fachverbänden und Selbsthilfe.
Und zu guter Letzt holt der Humor auch immer wieder den tieferen Sinn, trotz aller Widrigkeiten, hervor. Und der Sinn von Teilhabe liegt doch darin, dass Menschen so leben können, wie sie wollen. Wer daran mitwirkt, arbeitet an etwas Sinnvollem und stiftet selbst Sinn.
Was ist also in herausfordernden Zeiten zu tun? Die einfache Antwort lautet: Trotzdem lachen! Teilhabe begleiten, fördern oder coachen darf durchaus Spaß machen. Die komplexe Antwort auf die Frage finden Sie in diesem Heft.
Eine anregende Lektüre wünscht Ihnen
Ihr Christian Geyer
Editorial und Inhaltsverzeichnis (PDF-Datei, 58 kb)
Autor*innen dieser Ausgabe
Beuter, Friederike, Diakonin und Theologin, Älteste der Diakonischen Gemeinschaft Nazareth, www.bethel.de
Gottschlich, Christin, Heilerziehungspflegerin, Stiftung Diakonie St. Martin, Rothenburg/OL
Graf-Fischer, Gisela, Bereichsleiterin Wohnen in der Samariterstiftung Behindertenhilfe Ostalb, Aalen
Haubenreisser, Karen, Leitung Q8 Sozialraumorientierung der Evangelischen Stiftung Alsterdorf, Hamburg, www.q-acht.net
Hösel, Daniel, Schulleiter, Evangelische Stiftung Diakoniewerk Oberlausitz, Evangelische Fachschule für Heilerziehungspflege Großhennersdorf, Herrnhut
Krause, Michael, Pastor, Geschäftsführer des Stiftungsbereiches Schulen der von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel
Krohn, Gisela, Diplompädagogin, Referentin in den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel, Stiftung Eben Ezer, Lemgo, www.eben-ezer.de
Lenz-Urbach, Tanja, ist studierte Kommunikationswissenschaftlerin mit langjährigen Erfahrungen im Bereich Marketing, der Pressearbeit und im Verlagswesen. Seit April 2021 ist sie Referentin der Geschäftsführung der Stiftung Bethel im Stiftungsbereich Bethel.regional am Standort Dortmund
Roth, Thomas, Diakon, Sozialarbeiter, Gemeindeberater, arbeitet seit 2004 in der Bildungsarbeit von Kirche und Diakonie, Studienleiter der Ev. Bildungsstätte für Diakonie und Gemeinde, Bielefeld
Sauthoff, Steffen, Fachbereichsleitung Eingangsmanagement und Sozialraum der alsterdorf assistenz ost, Hamburg, www.alsterdorf-assistenz-ost.de
Schroeder, Sonja, Referentin Strategieentwicklung Personalgewinnung und bindung in den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel, Bielefeld
Schwenk, Christa, Betreuungshelferin, Samariterstiftung Behindertenhilfe Ostalb, Standort Neresheim, zurzeit in Vorbereitungskursen zur Schulfremdenprüfung HEP
Seuthe, Miriam, Fürst Donnersmarck Stiftung, Berlin, www.fdst.de
Siemssen, Britta , Fachbereichsleitung Dienstleistungsentwicklung der alsterdorf assistenz west, Hamburg, www.alsterdorf-assistenz-west.de
Stefan, Frank, Vorstand der Diakonie Kork, Kehl Kork und Vorsitzender Vorstand im Evangelischen Fachverband für Teilhabe, BeB
Sundermeier, Dr. Kathrin, Diakonin, Sozialpädagogin, Diakoniewissenschaftlerin, arbeitet seit 2007 (mit Leidenschaft) in der Bildungsarbeit in den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel, Geschäftsführung der Ev. Bildungsstätte für Diakonie und Gemeinde, Bielefeld
Trobisch, Achim, Diakon und Dipl. Sozialpädagoge, Stiftung Diakonie St. Martin, Rothenburg/OL
Voß, Raphael, B.A. social management, tätig in der Stiftung Bethel als Regionalleitung, Region Ostwestfalen, Bethel.regional Gütersloh, www.bethel.de
Weber, Bianca, Heilerziehungspflegerin, Standortleiterin in Neresheim, Samariterstiftung Behindertenhilfe Ostalb.
Weinert, Dr. Sebastian, Geschäftsfeldleitung Soziales, Fürst Donnersmarck Stiftung zu Berlin, www.fdst.de
Autor*innenverzeichnis und Impressum (PDF-Datei, 90 kb)
Leseproben
Tagesziel: Gelassen bleiben
Resümee nach 19 Jahren: Ein Beruf mit Sinn
Gisela Krohn, Eben-Ezer, Lemgo
Schwierige Arbeitsbedingungen, anstrengende Tätigkeit und häufiges Infragestellen des eigenen Tuns – ist das das Resümee nach 19 Berufsjahren? Gisela Krohn sieht daneben auch eine andere Seite ihres Berufes.
Tagesziel: Gelassen bleiben (PDF-Datei, 274 kb)
Wunschdienst und Arbeitszeit selbst bestimmen
Das FlowTeam von Bethel.regional
Tanja Lenz-Urbach, Bethel.regional, Dortmund
Flexibel arbeiten, Mitbestimmen und alle Vorteile einer Festanstellung nutzen – ein Arbeitsmodell, das den Personaleinsatz neu und zukunftsfähig ausrichtet. Bethel.regional will damit dem Arbeitskräftemangel entgegenwirken und die Anforderungen des Bundesteilhabegesetzes (BTHG) erfüllen.
Wunschdienst und Arbeitszeit selbst bestimmen (PDF-Datei, 255 kb)