Heft 1/2014: Mitsprache
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
alle Menschen haben Interessen. Alle Menschen sind verschieden. Deshalb sind auch die Interessen verschieden.
Sprache macht es einfacher, sich über Wünsche auszutauschen. Dabei gilt: Menschen haben verschiedene Sprachfähigkeiten. Manche reden mit Worten. Manche reden mit Gesten oder Blicken. Manche Menschen sprechen unterstützt. Menschen aus anderen Ländern sprechen andere Sprachen. Manche Menschen können sehr schwierige Sätze sagen. Andere Menschen können in einfachen Worten reden. Wir müssen auf die verschiedenen Sprachen achten.
Manchmal muss ich erst herausfinden, was den Anderen interessiert. Und ich muss herausfinden, was mir selber wichtig ist. Dann wird Mit-Sprache möglich. So können alle mitmachen.
Mitsprache heißt: Ich kann meine eigenen Ideen sagen. Meine Ideen müssen gehört werden. Mitsprache heißt, verschiedene Ideen zusammen bringen.
In dieser Orientierung schreiben Menschen, die sich für ihre Wünsche einsetzen. Sie sprechen für sich. Sie sprechen auch für andere. Sie mischen sich ein. Sie werden zu Mitsprechern.
Sie arbeiten mit:
- im Werkstattrat,
- im Heimbeirat,
- in der Mitarbeitervertretung,
- in der Schülermitverwaltung,
- im Beirat der Menschen mit Behinderung,
- im Beirat der Angehörigen und gesetzlichen Betreuer,
- im Gesamtbeirat,
- in Projekten.
Diese Orientierung will zwei Dinge zeigen:
- Wenn wir aufmerksam sind, bekommen wir heraus, was andere Menschen wollen. Nur so geht Mitsprache.
- Wir können selber anfangen, uns für Ideen stark zu machen. Dann werden wir zu Mitsprechern. Für uns und für andere.
Viel Spaß beim Lesen und Schauen. –
Vielleicht kriegen Sie ja Lust, mit zu sprechen?
Ihr
Martin Herrlich
P.S. Haben Sie es gemerkt? Dieses Vorwort ist ein Versuch in leichter Sprache. Leichte Sprache macht Mitsprechen leichter. Vom Bundesverband evangelische Behindertenhilfe (BeB) gibt es Papiere in leichter Sprache. Es geht in den Papieren um wichtige Themen. Die findet man auf der Homepage: www.beb-ev.de bei den Stellungnahmen. Und auf www.beb-einmischen.de bei den Informationen.
Editorial und Inhaltsverzeichnis (PDF-Datei, 70 kb)
Autoren dieser Ausgabe
Bader, Ines, Bereichsleitung im Werkstattverbund Kernen und Psychologischer Dienst der Remstal Werkstätten.
Etzel, Dr. Sabine, Sozialpädagogin, Familientherapeutin und Moderatorin für Persönliche Zukunftsplanungen. Aktuell arbeitet sie im Projekt Arbeitswelten der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg.
Geyer, Hanna, Sonderschullehrerin in der Berufsschulstufe, Oberlinschule, Diakonie Kork, Kehl-Kork
Graf-Fischer, Gisela, Samariterstiftung Behindertenhilfe Ostalb, Aalen
Günther, Barbara, Fachreferentin für Arbeit und Tagesstruktur in der Fachabteilung »Dienste für Menschen mit Behinderung« der Diakonie Neuendettelsau.
Habl, Hans-Michael, War in der Haslachmühle heimisch, seit 2004 lebt er in einer Wohngruppe im Kinder- und Jugendbereich der Diakonie Kork, seit 2013 AWG in Kehl. Bis zum Sommer 2011 besuchte Hans-Michael die Oberlinschule in Kork. Danach wechselte er in eine Heilpädagogische Fördergruppe nach Kehl. Hans-Michael Habl kann seine Grundbedürfnisse verbal kommunizieren, komplex drückt er sich über FC (gestützte Kommunikation) aus. Seit dem Sommer 2013 hat er einen Tobii C12, an dem er das kommunizieren ohne Stütze übt.
Hamberger, Wolfgang, seit Okt. 2011 im Ruhestand, vorher Sonderschulrektor des Förderzentrum »Otto-Steiner-Schule« im HPC-Augustinum und von 2006 bis 2011 für die Regierung von Oberbayern als Regierungsschuldirektor zuständiger Referent für die Förderzentren »geistige Entwicklung« innerhalb Oberbayerns. Seit 2009 ehrenamtlich in der WfbM des HPC-Augustinum als Elternbeirat aktiv, gewähltes Mitglied der Angehörigenvertretung (BAB) des BeB (Schriftführer), Mitarbeit im Redaktionskreis Orientierung und im Schulprojekt des BeB im Beirat. Vierkirchen
Herrlich, Martin, Evangelische Fachschule für Heilerziehungspflege Schwäbisch Hall, www.hepschule-sha.de, Redaktion Orientierung www.beb-orientierung.de
Hofer, Claudia, Vorsitzende des Gesamtwerkstattrates der WfbM pro Werk, Bielefeld
Klettner, Heide, Anfang der 80ger Jahre Ausbildung Heilerziehungspflegerin in der Diakonie Kork, anschließend tätig im Wohnheim der Lebenshilfe in Offenburg. Ausbildung zur Heilpädagogin in Hannover. 5 Jahr tätig in der Altenhilfe im sozialen Dienst und in einer Tagespflege für Senioren. Seit 2000 wieder in der Diakonie Kork. Seit 2011 Fachpädagogin für Unterstützte Kommunikation. Tätig mit 50% in der Beratungsstelle für Unterstützte Kommunikation der Diakonie Kork.
Köse, Hava, Schülersprecherin, 2012/2013, Oberlinschule Kork, Kehl-Kork
Merschilz-Sachs, Blaschenka, Heilerziehungspflegerin und Heilpädagogin, Vorsitzende der Konzer n MAV, MAV Vorsitzende Diakonie Stetten e. V, Kernen im Remstal
Müller, Wolfgang G., Beirat der Angehörigen und gesetzlichen Betreuer im BeB, Mannheim
Münz, Marianne, Vorsitzende des Gesamtwerkstattrates der Diakonie Werkstätten kreuznacher diakonie Bad Kreuznach und Beirat der Menschen mit Behinderung und/oder psychischer Erkrankung im BeB
Roth, Beatrice, Heilerziehungspflegerin und Fachpädagogin für Unterstützte Kommunikation. Bis 2011 Mitarbeiterin einer Wohngruppe im Kinder- und Jugendbereich der Diakonie Kork, seit Oktober 2011 tätig in der Beratungsstelle für Unterstützte Kommunikation in der Diakonie Kork.
Schleuder, Christian, Heimbeirat im Martinshof Rotenburg, Diakoniewerk
Thomas, Petra, v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel, Bethel.regional
Tiedtke, Maik, Diakonie am Thonberg in Leipzig im Bereich für Menschen mit Körperbehinderung / Abteilung Mediengestaltung (www.dat-leipzig.de). Ehrenamtlich stellvertretender Vorsitzender im Beirat für Menschen mit Körperbehinderung und/oder psychischer Erkrankungen
Wöllner, Ursula, Verbindungslehrerin an der Oberlinschule Kork, Kehl-Kork
Ziegler, Jutta, lebt in einem Wohnheim der Lebenshilfe Kehl. Sie besucht tagsüber eine HPF ( Heilpädagogische Fördergruppe ) der Hanauerlandwerkstätte. Sie hat eine spastische Tetraplegie mit Mitbeteiligung der Kopf und Gesichtsmuskulatur wodurch ihre Lautsprache nur für sehr wenige Menschen verständlich ist.
Autorenverzeichnis und Impressum (PDF-Datei, 95 kb)
Leseproben
Barrieren in den Köpfen abbauen
Warum ich mich im Beirat von Menschen mit Behinderung engagiere
Maik Tiedtke, Leipzig
Maik Tiedtke ist stellvertretender Vorsitzender im Beirat der Menschen mit Behinderung und/oder psychischer Erkrankung im BeB. Im Interview gibt er Einblick, warum ihm die Arbeit im Beirat wichtig ist.
Barrieren in den Köpfen abbauen
(PDF-Datei, 175 kb)
Unsere Vorstellungen von Wohnen
Christian Schleuder
Unsere Vorstellung von Wohnen
(PDF-Datei, 70 kb)
Unsere Belange selbst in die Hand nehmen
Der Beirat für Menschen mit Behinderung und / oder psychischer Erkrankung im BeB
Marianne Münz, Beirat der Menschen mit Behinderung und / oder psychischer Erkrankung im BeB
Seit 2008 gibt es ihn: den Beirat für Menschen mit Behinderung und / oder psychischer Erkrankung im BeB. Der Beirat sieht sich als Bindeglied zwischen dem Vorstand des BeB und den Menschen mit Behinderung in den Mitgliedseinrichtungen.
Unsere Belange selbst in die Hand nehmen
(PDF-Datei, 166 kb)