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Heft 4/2011: In der Tat?! UN-Behindertenrechtskonvention auf dem Weg


Heftcover

Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

der UN-Behindertenrechtskonvention wurde im März 2009 von Bundestag und Bundesrat zugestimmt. Seither ist sie in Deutschland in Kraft getreten.
In der UN-Behindertenrechtskonvention werden die Menschenrechte verbindlich für Menschen mit Behinderung konkretisiert, ohne Sonderrechte zu formulieren.
Eng verwoben mit der Konvention ist die Idee der Inklusion, im Text als Leitziel benannt, in der deutschen Übersetzzung markanterweise mit Integration übersetzt: Wie kann eine Gemeinschaft entstehen, in der alle die gleichen Möglichkeiten bekommen, in der die Besonderheit des Einzelnen als Bereicherung erlebt werden kann, in der innere und äußere Barrieren abgebaut werden?

Mit dieser Orientierung wollen wir zweierlei:

  1. Wir wollen weiterhin aufklären, was in der UN-Behindertenrechtskonvention drin steht. Dazu zitieren wir in Auszügen aus dem Papier des BeB "Freiheit mit Unterstützung". Wir haben aus der Version in leichter Sprache Passagen entnommen. 
  2. Wir wollen schauen: Wo stehen wir in Bezug auf die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention. Ist diese schon "in der Tat?!"

Entstanden ist ein kritischer Blick mit vielen Anfragen an die tatkräftige Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention.
Entstanden ist aber auch ein Blick der deutlich mach, dass es gehen kann. In der Tat!

Dazu brauchen wir die Behindertenhilfe, die auf die Gemeinschaft zugeht, aber auch eine Gemeinschaft, die der Behindertenhilfe entgegengeht. Vor allem brauchen wir Menschen, die Lust haben Möglichkeiten für den Einzelnen und die Einzelne zu erkennen und zu entwickeln und nicht nur darüber nachzudenken, wie Lösungen im Rahmen ihrer bestehenden Strukturen aussehen können.
Vor allem brauchen wir Menschen, die aufeinander zugehen!

Bringen Sie Menschenrechte in die Tat, verhelfen Sie diesen zum Durchbruch!

Viele Anregungen wünscht

Martin Herrlich

PDF-Icon Editorial (PDF-Datei, 640 kb)

Autoren dieser Ausgabe

Aselmeier, Dr. Laurenz, Referent für den Bundesverband evangelische Behindertenhilfe (BeB), www.beb-ev.de

Bollag, Dr. Esther, Stabstelle Diakonische Profilentwicklung, Evangelische Stiftung Alsterdorf, diverse Lehraufträge an verschiedenen Hochschulen und in sonstiger Bildungsarbeit.

Brand, Christa, Projektbeauftragte in den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel, Bethel.regional

Braun, Helmut, Projektleitung Mannheim, Regionalbüro Mannheim, Johannes-Diakonie Mosbach

Conty, Michael, Studium der Mathematik, Sozialwissenschaften und Psychologie in Münster und Bielefeld, Geschäftsführer in den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel im Stiftungsbereich Bethel.regional,
Vorsitzender des Bundesverbandes evangelische Behindertenhilfe e.V. (BeB)

Häcker, Ulrike, Dipl. Sozialjuristin, tätig als Referentin für den Bundesverband evangelische Behindertenhilfe (BeB) und die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel – Stiftungsbereich Behindertenhilfe
www.beb-ev.de / www.behindertenhilfe-bethel.de

Honsel-Ackermann, Birgit, Koordinatorin Projekt »Sozialführerschein«, Westfalenfleiß GmbH, Münster, www.westfalenfleiss.de

Krahe, Susanne, Studium der Evangelischen Theologie, bis 1989 in der Wissenschaft tätig. 1989 als Folge ihrer Jugenddiabetes erblindet. Lebt seither als freie Autorin in Unna und schreibt Romane, Kurzgeschichten, Hörspiele und anderes.

Langenmayr- Geuder, Regina, Dipl. Sozialpädagogin Leitung Begleitetes Wohnen HPCA, München

Lux, Michaela Pauline, Dipl. Sozialarbeiterin, Leiterin des Kliniksozialdienstes im Epilepsiezentrum Kork, Kehl-Kork, www.modellprojektepilepsie.de

Neumann, Hartmut, Pfarrer, Kirchenmusiker, Journalist (Lokalredaktion und kirchliche Presse), Evangelische Kirchengemeinde St. Reinoldi, Dortmund

Schardt, Oliver, Diakon, Leiter des Projektteams Dezentralisierung in den Heilpädagogischen Einrichtungen der kreunznacher diakonie, www.kreuznacherdiakonie.de

Spörke, Dr. Michael, Professor für Management und Diversity an der Fliedner Fachhochschule Düsseldorf. Der Studiengang Management und Diversity richtet sich vorrangig an berufserfahrene professionell tätige Personen im Bereich des Bildungs-, Sozial- und Gesundheitswesens. Schwerpunkte von Diversity im Studiengang sind Gender, Alter, Migration und Behinderung/psychische Erkrankung.  www.fliednerfachhochschule.de

Steinhart, Dr. Ingmar, seit 2000 für die v. Bodelschwingschen Stiftungen Bethel tätig, von Beruf Diplompsychologe, Mitglied in der Geschäftsführung Bethel.regional

Trobisch, Achim, Sozialpädagoge/Diakon, Bereichsleiter Wohnen Martinshof Rothenburg Diakoniewerk.

Wetzel, Anja, Referentin für das Handlungsprogramm »Eine Schule für alle – jetzt!« beim Bundesverband evangelische Behindertenhilfe (BeB e.V.), Berlin – www.Vielfalt-in-Bildung.de

Winkelmann, Rolf, Stellv. Sprecher Beirat der Angehörigen und gesetzlichen Betreuer im BeB

PDF-Icon Autorenverzeichnis und Impressum (PDF-Datei, 107 kb)

Leseproben

UN-bedingt umsetzen oder eigentlich UN-gewollt?
Die UN-Behindertenrechtskonvention als Spielball unterschiedlicher Interessen
Dr. Laurenz Aselmeier,  Bundesverband evangelische Behindertenhilfe e.V. (BeB)

Die UN-Behindertenrechtskonvention – DER Meilenstein auf dem Weg zur gesellschaftlichen Inklusion von Menschen mit Behinderungen! Kaum ein Akteur, nein: kein Akteur von Seiten der Politik, der Kostenträger, der Leistungsanbieter oder der Verbände wird diese Aussage verneinen. Es herrscht große Einigkeit: Die UN-BRK soll umgesetzt werden, ohne wenn und aber. Tatsächlich ohne wenn und aber? Papier ist geduldig. Verkommt die UN-BRK womöglich zu einem Papiertiger? Dr. LaurenzAselmeier, BeB, wirft einen Blick hinter die Fassade der schönen Worte und staatstragenden Sonntagsreden.

PDF-Icon UN-bedingt umsetzen oder eigentlich UN-gewollt?
(PDF-Datei, 157 kb)

Brücken bauen!
Junge Menschen mit Epilepsie auf dem Weg in den allgemeinen Arbeitsmarkt
Michaela Pauline Lux, Kliniksozialdienst Diakonie Kork, Kehl-Kork

Eine berufliche Tätigkeit ist eine wichtige Voraussetzung, um in der Gesellschaft akzeptiert zu werden. Gerade für Menschen mit Behinderung ist Lohnarbeit eine bedeutende Voraussetzung für die gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Menschen mit Epilepsie haben es besonders schwer auf dem Arbeitsmarkt. Obwohl zwei Drittel von ihnen mit Hilfe von Medikamenten ein völlig normales Leben führen können, sind die Vorbehalte groß. Das »Modellvorhaben zur Verbesserung der Ausbildung und Eingliederung von jungen Menschen mit Epilepsie« und das im Juli 2011 gestartete und vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales geförderte Nachfolgeprojekt »Brücken bauen«, helfen Vorurteile abzubauen und die Ausbildungs- und Beschäftigungschancen junger Menschen mit Epilepsie zu verbessern. Michaela Pauline Lux, Leiterin des Kliniksozialdienstes im Epilepsiezentrum Kork berichtet.

PDF-Icon Brücken bauen!
(PDF-Datei, 251 kb)

23 Jahre – 18 Millionen Zeichen
Schriftleiter Friedrich Fabriz geht in den Ruhestand

PDF-IconVerabschiedung von Frieder Fabriz aus der Redaktion
(PDF-Datei, 93 kb)