Heft 2/2010: gesund
Editorial
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
"An apple each day, keeps the doctor away." lesen wir und greifen beherzt in die Apfelkiste.
Gesundheit? Krankheit? Oder neudeutsch: ease - disease? Was ist das eigentlich? Wie hängen die beiden zusammen? Sind sie Pole ein- und desselben?
Ist Gesundheit "die Summe aller Krankheiten, die man nicht hat." wie es Gerhard Uhlenbruck, deutscher Aphoristiker und Immunbiologe feststellte?
Oder: Wie sollen Krankheiten klassifiziert werden?
- Nach ihrer Ursache?
- Nach ihren Mechanismen?
- Nach den betroffenen Organen?
- Nach der Übertragungsart?
- Nach Gruppen?
- Nach geografischer Verbreitung?
Der Streit geht immer noch darum: Ist "Krankheit" ein sozio-kulturelles Muster oder lässt sich Krankheit "natürlich" erklären als biologische Dysfunktionalität, d.h. kulturell unabhängig?
'Salutogenese' ist ein Kernbegriff der Diskussion um Gesundheit. Aaron Antonovsky prägte den Begriff und stellte fest, wenn ich den Eindruck habe, ich komme klar mit meinem Leben, ich blicke durch und ich erlebe Sinn im Ganzen, dann habe ich eine Schutzfunktion für meine Gesundheit erlangt (mehr dazu lesen Sie bei Esther Bollag auf Seite 6).
Andreas Böhringer wohnt in der Diakonie Stetten und formuliert das im Waiblinger Blättle so:
"Ich habe gute Erfahrungen mit Ärzten gemacht. Wenn ich krank bin, dann kümmern sich die Mitarbeiter um mich. Um gesund zu bleiben esse ich viel Obst, Gemüse und Salate. Außerdem bin ich gegen Grippe geimpft."
Wie Menschen mit Unterstützungsbedarf Gesundheit erleben fragt Ines Bader auf Seite 4.
"Gesund ist man erst, wenn man wieder alles tun kann, was einem schadet." formuliert Karl Kraus.
Heißt das, in diesem Sinne zugreifen? In die Apelkiste oder auch daneben?
Lesen Sie über Gesundheit und Krankheit. Und lassen Sie sich auch ein wenig verwirren: Vielleicht können Sie Michel de Montaigne nach der Lektüre antworten:
â€?¥Weiß man denn, was einen gesund gemacht hat? Die Heilkunst, das Schicksal, der Zufall oder Omas Gebet?"
Viel Spaß beim Antworten finden wünschen
Friedrich Fabriz
Martin HerrlichÂ
Editorial und Inhaltsverzeichnis (PDF-Datei, 113 kb)
Autoren dieser Ausgabe
Bader, Ines, Dipl.-Psych., Diakonie Stetten, 71394 Kernen
Bollag, Dr. Esther, Zuständig für die Erwachsenenbildung zum Thema Ethik, Inklusion und Disability Studies bei Feuerherz, Diakonisches Begegnungszentrum, einem Kooperationsprojekt verschiedener Institutionen der Nordelbischen Kirche, Spezialgebiet Ethik. Lehraufträge an diversen Hochschulen.
Brand, Christa, Projektbeauftragte im Stiftungsbereich Bethel vor Ort, Dortmund
Dorprigter, Verena geb. Redmann, Diplom Sozialarbeiterin/-pädagogin. Arbeitet als Koordinatorin des Ambulant Unterstützten Wohnens bei der Westfalenfleiß GmbH. Mitherausgeberin des Buches: »Mit diabetes Leben«.
Elsäßer, Dr. Guido, Niedergelassener Zahnarzt in Kernen-Stetten, Patenzahnarzt der Diakonie Stetten e.V., Referent für Behindertenzahnheilkunde der Landeszahnärztekammer Baden-Württg., www.dr-guido-elsaesser.de
Fließ, Björn, Diplom-Sozialarbeiter/-pädagoge. Arbeitet als Gruppenleitung in einem Heilpädagogischen Kindergarten in Bad Laer. Dort betreut und fördert er entwicklungsauffällige und beeinträchtigte Kinder im Alter von 3 bis 7 Jahren. Mitherausgeber des Buches: »Mit diabetes Leben«
Genz-Bideau, Hartmut O., Diplom Soziologe, tätig als selbständiger Berater, Dozent, Empiriker, Solounternehmer. Arbeitet für die Gesundheits- und Sozialwirtschaft. Münster und Hamburg, www.hartmut-genz.de
Glasenapp, Dr. phil. Jan, Psychologischer Psychotherapeut in eigener Praxis, Supervisor (DVT) und Dozent, Schwäbisch Gmünd, www.therapieund-beratung.de
Goldbach, Mechthild, Krankenschwester. Arbeitet als medizinisch begleitender Dienst im Werkstattbereich bei der Westfalenfleiß GmbH in Münster. Im Rahmen dieser Tätigkeit begleitet sie insulinpflichtige Diabetiker mit geistiger Behinderung. Mitherausgeberin des Buches: »Mit diabetes Leben«
Hülshoff, Thomas, Arzt und Professor für medizinische Grundlagen der sozialen Arbeit und Heilpädagogik, Katholische Hochschule NRW, Abteilung Münster. Mitglied im Redaktionsbeirat der Fachzeitschrift »Teilhabe« (Lebenshilfe). Mitherausgeber des Buches: »Mit diabetes Leben«
July, Dr. h.c. Frank Otfried, Seit 2005 Landesbischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. 2008 von der Theologischen Fakultät der Universität Tübingen zum Dr. h.c. promoviert.
Klein, Michael, Master of Arts (Personalentwicklung), Diplom-Diakoniewissenschaftler, Diplom-Sozialpädagoge, Supervisor (DGSv), Coach (DGfC), Dozent der Bundesfachakademie/ GFO - Region Süd, Schwäbisch Hall, erfahrener Walker
Klys, Christian, Heilerziehungspfleger, Heilpädagoge, tätig in der Evangelischen Stiftung Lichtenstern als Gruppenleiter.
Krieger, Hermann, Diplom-Pädagoge, TZI-Diplom (RCI Int.), Supervisor (DGSv), Dozent, stellvertretender Direktor der Fortbildungs-Akademie des Deutschen Caritasverbandes e.V. Freiburg, erfahrener Läufer
Lempert-Horstkotte, Jürgen, Soziologe, Supervisor, betrieblicher Gesundheitsmanager. Tätig in den von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel als Koordinator für betriebliche Gesundheitsförderung. Bielefeld. www.bethel.de
Ostertag, Prof. Dr. Margit, Diplom-Pädagogin, Dr. phil., Supervisorin (DGSv), Coach (DGfC), Professorin für Soziale Arbeit an der Evangelischen Hochschule Nürnberg, erfahrene Läuferin
Schneider, Dr. Thomas, Pressesprecher des Bundesverband evangelische Behindertenhilfe (BeB)
Straßmann, Burkhard, Wollte zunächst Tierarzt und dann Biologe werden, studierte alles Erdenkliche in Wuppertal, Aachen und Bremen, wurde Taxifahrer und dann Journalist. Das meiste lernte er bei der taz Bremen. Später schrieb er für den NutzFahrzeugeMarkt, das Deutsche Allgemeine Sonntagsblatt, Mare, Geo Saison, NZZ Folio, und seit 1993 für die ZEIT. Für gewöhnlich über Technik, ansonsten über alles Erdenkliche.
Thomas, Petra, Heilpädagogin, Regionalleiterin Fachzentrum Bethel im Stiftungsbereich Behindertenhilfe von Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel Vorsitzende Sprecherausschuss der leitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Züfle, Hans-Peter, ehemals Vorstandsvorsitzender der Zieglerschen in 88271 Wilhelmsdorf
Autorenverzeichnis und Impressum (PDF-Datei, 121 kb)
Leseproben
Man braucht keine Panik machen
Ines Bader, Diakonie Stetten, Kernen im Remstal
Menschen mit geistiger Behinderung berichten über ihre Krankheitserlebnisse
Man braucht keine Panik machen
(PDF-Datei, 169 kb)
Salutogenese
Dr. Esther Bollag, Hamburg
Die Medizin fragt nach der Krankheit und ihrer Entstehung - die Pathogenese. Die Salutogenese fragt nach der Gesundheit und ihrer Entstehung.
Esther Bollag erläutert den Unterschied.
Salutogenese
(PDF-Datei, 289 kb)
In der Ausgabe 2/2010 haben sich im Artikel "Laufend unterwegs. Anti-Stress-Seminar für Führungskräfte" von
Prof. Dr. Margit Ostertag, Evangelische Hochschule Nürnberg
Hermann Krieger, Fortbildungs-Akademie des Deutschen Caritasverbandes e.V. Freiburg und
Michael Klein, Bundesfachakademie/ GFO - Region Süd, Schwäbisch Hall
mehrere Zitate verschoben. Den Originaltext mit korrekten Zitaten finden Sie deshalb hier als Leseprobe. Wir bitten unseren Fehler zu entschuldigen.
Laufend unterwegs. Anti-Stress-Seminar für Führungskräfte
(PDF-Datei, 82 kb)