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Heft 1/2013: Kunst

Heftcover

Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

»Das ist doch keine Kunst, was ich hier mache, oder?« fragt Klaus Müller, ein Künstler, der im Künstlerhaus Lydda der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel seit 2000 als Künstler aktiv ist und der im Jahr 2013 dort als Meisterschüler sein künstlerisches Werk weiter entwickeln wird. Und dies fragt jemand, der von 2003 bis 2012 seine Werke an verschiedenen Orten der Welt (u.a. Bielefeld, Japan, Belgrad, Berlin) ausgestellt hat, das fragt
einer, der z.B. mit seinem Werk »Herta Müller« ein wunderbares KUNSTwerk geschaffen hat.

Ganz anders die Kunst von Heidrun Gesemann die als Farbkünstlerin Bilder voll räumlicher Tiefe und künstlerischer Intimität schafft, wie Sie auf dem Titelbild der Orientierung sehen können. Auch sie ist in Lydda aktiv, schon über 10 Jahre. Im Mittelpunkt ihrer künstlerischen Arbeit stehen abstrakte Bilder, die durch eine ausgeprägte Farbigkeit einen äußerst sensiblen Umgang mit Farben und Materialien ahnen lassen.

Jürgen Heinrich, Leiter des Künstlerhauses Lydda, unterstützte uns beim Redaktionskreis der Orientierung auf der Suche nach Kunst von Künstlern mit Unterstützungsbedarf. Deutlich wurde, dass in der Kunst Kategorien verschoben werden. In Lydda sind es auch die Künstler mit Unterstützungsbedarf, die als Dozenten andere unterstützen (siehe Seite 31). Mit seinem Sachverstand und seinem künstlerischem Überblick brachte Jürgen  Heinrich viele kreative Ideen in diese Ausgabe ein und versprach uns drei Künstlerporträts von Künstlern, die in Lydda aktiv sind und Infos zu Besonderheiten von Lydda zu liefern (siehe Seite 12).

Aus drei Porträts wurden mehr: »Die Lawine an Interviewinteresse kam über uns, so dass es an Ihnen liegt, die Übersicht zu wahren.« so Heinrich lapidar in einer E-Mail vom 13. 11. 12.

Schon bei der Recherche zum Thema KünstlerInnen mit Unterstützungsbedarf wurde deutlich, wie viele KünstlerInnen unterschiedlicher Genres es allein hierzulande gibt. Toll war auch, dass viele KünstlerInnen direkt mit
uns Kontakt aufnahmen, mit der Anfrage, ob Sie etwas zum Heft beitragen können. Fachzeitschrift, die interaktiv wird… Ein Traum! Leider konnten nicht alle zum Zuge kommen.

Entstanden ist eine Orientierung in der Sie über Kunst lesen können, in der Sie aber vor allem KünstlerInnen porträtiert erleben. Wenn Sie beim Blättern stöbern und lesen und schauen und am Ende sagen: Ich fühlte mich
wie in einer Fachzeitschrift und wie in einem Kunstkatalog – dann hat unsere Idee funktioniert.

Wir wünschen Ihnen viel Lesespaß, viel Betrachtungsfreude.
Und – wir sind uns sicher: Es ist Kunst Herr Müller!

Bettina Maria Herr
Martin Herrlich

PDF-Icon Editorial und Inhaltsverzeichnis (PDF-Datei, 109 kb)

Autoren dieser Ausgabe

Bader, Ines, Bereichsleitung im Werkstattverbund Kernen und Psychologischer Dienst der Remstal Werkstätten.

Beranek, Andrea, tätig in der Diakonie Neuendettelsau, Offene Hilfen, Oettingen als Koordinatorin Freizeit- und Erwachsenenbildung, www.diakonieneuendettelsau.de

Bronner, Anne, Sozialpädagogin, tätig in der Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern. Durch ihre Arbeit kam sie in Kontakt mit der Samariterstiftung in Neresheim. Dort lernte sie später den dort lebenden Künstler  Helmut Widmaier kennen. Gemeinsam mit der Künstlerin Anne Büssow trug sie dazu bei, das künstlerische Werk von Helmut Widmaier einem breiten Publikum zugänglich zu machen.

de Bragança, Katja, ist promovierte Biologin und Humangenetikerin. Seit über 15 Jahren hat sie das Glück Chefredakteurin des Ohrenkuss zu sein (das darf sie, weil sie wegen ihrer nur 46 Chromosomen schneller sprechen und telefonieren kann als ihre KollegInnen mit den 47 Chromosomen). Bonn. www.ohrenkuss.de

Graf-Fischer, Gisela, Dipl. Sozialpädagogin, Bereichsleiterin Wohnen in der Samariterstiftung Behindertenhilfe Ostalb, Neresheim; www.samariterstiftung.de

Gräßlin, Matthias, Theatermacher und Dozent für kulturelle Bildung, Leiter der Theaterwerkstatt Bethel in den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel; Lehrbeauftragter der FH Bielefeld und der Fachhochschule der Diakonie Bethel, Diplom-Sozialpädagoge, Erzieher, freie künstlerische Ausbildung mit Schwerpunkt Theater/Tanz/Performance bei Christoph Riemer, Katya Delakova, Augusto Boal, Yoshi Oida u.a.; Konzeption und Realisierung innovativer Konzepte inklusiver Theaterarbeit und kultureller Bildung, Volxtheater-Inszenierungen in Theatern, Kirchen und im urbanen Raum, Stadt-Bespielungen, Beratung und Organisationsentwicklung mit ästhetischen Mitteln, Playing Arts

Hagg, Barbara, Sonderpädagogin an der Heilpädagogischen Schule Limmattal und tätig in zwei Integrationsklassen. Lebt in Zürich.

Heinrich, Jürgen, Kunsttherapeut, Bildender Künstler, Leiter des Künstlerhauses Lydda, v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel, www.lydda.de

Huber, Brigitte, Bioethik-Beauftragte des Bundesverband evangelische Behindertenhilfe (BeB), Theologin, München

Kühn, Jessica, Studentin FH Bielefeld, freie Mitarbeiterin im Künstlerhaus Lydda, v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel, www.lydda.de

Mecherlein, Klaus, Kunstpädagoge M.A., seit 1992 Leiter des atelier hpca, einer Ateliergemeinschaft für Künstler mit geistiger Behinderung im Heilpädagogischen Centrum Augustinum in München. 2000, Initiator und Kurator des Europäischen Kunstpreises EUWARD der Augustinum Stiftung. Diverse Publikationen zur Kunst geistig behinderter Menschen, und zur Gegenwartskunst. Seit 2000 Vorstandsmitglied von Eucrea e.V., sowie Leiter des Ausbildungsganges ›Kunstassistent‹, seit 2009 erster Vorsitzender von Eucrea.

Melzer, Claudia, Studentin UNI Münster, freie Mitarbeiterin im Künstlerhaus Lydda, v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel, www.lydda.de

Pöstges, Jutta, leitet als Diplom Designerin das Kunsthaus KAT 18 in Köln. Kunsthaus KAT18 gehört zu den gemeinnützigen Werkstätten Köln GmbH. www.kunsthauskat18.de

Schittenkopf, Alexandra, Soziales Dokumentationsarchiv der Lebenshilfe Tirol, Innsbruck

Schröer, Martina, Kunstpädagogin, freie Mitarbeiterin des Künstlerhauses Lydda, v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel, www.lydda.de

Steffens, Beate, Bildende Künstlerin, Mitarbeiterin im Künstlerhaus Lydda, betreut das Atelier, v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel, www.lydda.de

Sulzberger, Christian, Arbeitet in den Remstal Werkstätten der Diakonie Stetten e.V., WfbM Waldhausen und lebt im Wohnheim Hohenstaufen der Diakonie Stetten

Trobisch, Achim, Martinshof Rothenburg, Diakoniewerk

von der Marwitz, Jens, Künstlerhaus Lydda, v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel, www.lydda.de

Werner, Patrick, aeit 1992 selbständiger Fotodesigner mit dem Schwerpunkt Menschen. Königsbach, werner@koerperdenker.de, www.patrickwerner.com

Werner, Regina, staatl. anerkannte Erzieherin, Kunsttherapeutin Berufsverband für Anthroposophische Kunsttherapie e. V. ( BVAKT ), pädagogische Beraterin. Arbeitet als Kunsttherapeutin in Einrichtungen der Behindertenhilfe Ostalb und ambulant in Auernheim.

Wewers, Thomas, Integrative Kulturwerkstatt Alte Schule im Johannes-Busch-Haus Lüdenscheid, www.kulturarbeit.com, www.johanneswerk.de

PDF-Icon Autorenverzeichnis und Impressum (PDF-Datei, 95 kb)

Leseproben

Kunst aus dem tiefsten Inneren
Der Künstler Helmut Widmaier
Anne Bronner, Frankenhardt

Helmut Widmaier wurde 1927 als zweites von acht Kindern in Leonberg-Eltingen in der Nähe von Stuttgart geboren. Der Vater, ein Flickschuster, wanderte 1930 mit seiner Frau und den Kindern nach Argentinien aus. 1937 kam die Familie zurück nach Eltingen. Helmut Widmaier besuchte die Volksschule, wurde konfirmiert, arbeitete beim Vater als Flickschuster und kam mit 17 Jahren zum Arbeitsdienst. Die Fragen des Zeitpunktes und der  Ursache seiner Behinderung bleiben ungeklärt. Er selbst konnte oder wollte auf Fragen nach seiner Vergangenheit keine Antworten geben. Nach dem Krieg kam es immer wieder zu längeren Aufenthalten in psychiatrischen Kliniken und Einrichtungen für Menschen mit Behinderung. Die Zeiten dazwischen verbrachte er in seinem Elternhaus, bei seiner Stiefmutter. Als diese 1976 verstarb, wurde er im Samariterstift Neresheim aufgenommen. Als Künstler entdeckt wurde er 2003. Es folgten diverse Einzel- und Gruppenausstellungen u.a.im Kunstverein Ellwangen, im Museum Charlotte Zander, Schloß Bönnigheim, im Museum Haus Cajeth, Heidelberg, im Museum Würth, Künzelsau und bei der Internationalen Triennale für Kunst der Naive, Art Brut und Outsider Art in Brativslava, Slowakei. Am 9. April 2011 starb Helmut Widmaier nach kurzer Krankheit. Eine begonnene Zeichnung vom Vortag lag auf seinem Tisch. Gisela Graf-Fischer sprach mit der Sozialpädagogin Anne Bronner, die gemeinsam mit der Künstlerin Anne Büssow dazu beitrug, das künstlerische Schaffen Helmut Widmaiers bekannt zu machen.

PDF-Icon Kunst aus dem tiefsten Inneren
(PDF-Datei, 289 kb)

Akademie der Begegnung
Das Künstlerhaus Lydda
Jürgen Heinrich, Künstlerhaus Lydda, v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel, Bielefeld

PDF-Icon Akademie der Begegnung
(PDF-Datei, 282 kb)

Lampenfieber – Rock integrativ
1999 gründeten die Bandleader Ralf Franke und Marc Friese mit Bewohnern des Johannes-Busch-Hauses in Lüdenscheid, einer Wohneinrichtung für Menschen mit Behinderung im Evangelischem Johanneswerk e.V., die
integrative Band Lampenfieber. Drei Jahre später veröffentlichte die Band ihre erste CD »Unterwegs« Thomas Wewers sprach mit der Band.

PDF-Icon Lampenfieber – Rock integrativ
(PDF-Datei, 309 kb)

Jürgen Welker
Einfaches fotografisch in Szene setzen
geboren am 1. April1972 in Reutlingen, lebt in Pliezhausen. Arbeitet seit 1992 in den Werkstätten der bruderhausDiakonie Reutlingen. Seit 1994 malt, zeichnet (besonders Monotypien) und fotografiert er. Bundesbehinderten-Kunstpreis in Radolfzell 1996 (2. Preis), mit Monotypien- Zeichnungen.

PDF-Icon Jürgen Welker
(PDF-Datei, 169 kb)

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